Irgendwie war das heute nicht mein Tag. Dabei waren die äußeren Bedingungen ideal: Unverschämt blauer Himmel, angenehme Temperaturen, ganz leichter Wind, gerade genug, dass man nicht zu sehr schwitzt. Die Gegend war wie gestern, nur dass nach meinen Lästereien über die Pilgerautobahn heute tatsächlich fast komplett Wasser- oder Verpflegungsstellen unterwegs anzutreffen waren.
Dafür gab’s heute ein Gipfelerlebnis: Mit 1.320 Höhenmetern hatte die Via Podiensis bei Chanaleilles ihren höchsten Punkt erreicht. Der Aufstieg dorthin war schön flach und daher kaum schweißtreibend. Oben gab’s eine ausgedehnte grasbewachsene Ebene, die als Weideland genutzt wird. Ein einsames Haus dort diente wohl den Viehhirten als Unterschlupf.
In St-Alban-sur-Limagnole angekommen wollte ich im Gîte des Hôtel du Centre bleiben. Nachdem ich angesichts der Öde dort eine Viertelstunde mit mir gehadert hatte, habe ich mich dann doch lieber für ein Chambre im selben Haus entschieden. Nach einem großen Bier heitert sich meine Laune jetzt so langsam auf.
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