25. Tag, 136 Kilometer, 780 Höhenmeter
Heute hatten wir besondere Freude am Fahren. Es lief dermaßen gut, dass wir schon zur Mittagspause fünfundachtzig Kilometer auf der Uhr hatten. Bestimmt lag es auch daran, dass meine Sabine uns ganz wunderschöne Wege ausgesucht hat. Viele kaum befahrene Wirtschaftswege oder Provinzialstraßen bestimmten unsere heutige Etappe. Nur ganz kurze Strecken auf der vierspurigen Via Aurelia oder mit gemeinem Schotterbelag. So machte das Radeln richtig Freude!
Am Ende sind wir dann nach 136 Kilometern im Sattel in Castiglione della Pescaia gelandet. Hier gibt’s eine mittelalterliche toskanische Altstadt mit Burg, die touristisch angenehm erschlossen ist. Neben einem grandiosen Blick von der Burg aus hat man uns hier einen Flohmarkt mit Rennrädern aus den Siebzigern und ein leckeres Abendessen geboten. Was könnten wir uns mehr wünschen als Abschluss dieses wunderbaren Tages?
Wegen des grauen Wetters mit diffusem Licht hat die Gegend bei uns heute keine „Ah“s und „Oh“s ausgelöst. Wir haben für uns ungewöhnliche Vögel gesehen wie Wiedehopfe, Bienenfresser und kleine weiße Reiher. Die vielen bunten Blumen wirken im strahlenden Sonnenschein deutlich fotogener. Nur die Riesenpusteblume und die blühenden Kakteen sind uns aufgefallen.
Ab Rom haben uns entgegenkommende Radler häufig mit „Ave!“ gegrüßt. Das fanden wir als eifrige Asterix-Leser besonders putzig und haben das natürlich auch ausprobiert. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Und ab heute scheint es gar nicht mehr zu funktionieren. Also grüßen wir nun wie alle Anderen mit „Ciao!“. „Buongiorno“ ist einfach zu lang und nur was für Schwätzer.
Hallo ihr Lieben,
es freut mich, euere Tour zu verfolgen und mir vorzustellen, auch mal an der Orten zu sein. Hier in Münster is es nach wie vor kalt, auch bei euch könnte es scheinbar gerne etwas wärmer sein. Im Garten sind beide Vogelhäusschen von Sabine voll besetzt und die Tierchen erfreuen sich noch ungestörter Ruhe. Gestern war ich mit Thomas und Andreas mal wieder laufen, 15km! Vielleicht wird es ja doch wieder was mit mir und dem Dauerlauf. Ich wünsche euch spannende Tage. Die Gegend vor euch ist durch die Küste sicher sehr schön. Es geht Richtung Frankreich und der Provence, wo immer noch ein Teil von meinem Herz hängt. Grüsse. Klaus
Lieber Klaus,
das ist ja prima, dass es mit dem Laufen bei Dir wieder klappt! Einfach Prioritäten setzen und dran bleiben, dann wird das schon ?
Wir machen uns jetzt auf nach Pisa, eine steife Brise stramm von vorne. Dafür gibt’s vorerst weniger Steigungen als die letzten Tage.
Herzliche Grüße, Burkard
Ihr Lieben,
Ihr scheint ja eher zu fliegen als zu radeln. Oder habt Ihr heimlich einen Akku irgendwo in Eurem Gepäck versteckt?
Vielen herzlichen Dank für die famosen Bilder und Eindrücke. Wie schön ist doch diese Welt!
Seid herzlich gegrüßt von
Ulla
Liebe Ulla,
ja, manchmal kommt es mir auch so vor als ob wir fliegen…wenn die Bedingungen stimmen sind wir einfach flott, da rollen wir ohne Anstrengung so mit 30km/h dahin.
Und dann gibt es auch immer wieder Situationen wie heute früh, als ich nach der Ausfahrt aus Livorno nur schnell weg von der dicken Autostraße wollte und einen, auf open Streetmap eingezeichneten Feldweg genommen habe. Der war erst idyllisch (mit vielen Schlaglöchern) und endete dann an einer Bahnstrecke. Da wollten wir nicht so gerne rüber, zumal es auf der anderen Seite nicht so recht weiter ging. Zurück ist jedoch für uns auch keine Option. Also haben wir uns für einen Trampelpfad am Fluss entschieden den man kaum zu Fuß schafft. Erst alles Gepäck voraus tragen und dann zusammen das Tandem. Hat geklappt!
Da sind wir danach immer total glücklich und dankbar, daß wir diese Herausforderungen ohne Spannung meistern.
Photos dazu gibt es heute auch noch!
Ganz liebe Grüße
Sabine