Auch heute wollte ich eigentlich nicht ganz so weit gehen, insbesondere, weil es wieder richtig heiß war. Aber das angepeilte Hotel in Saint-Alban-les-Eaux hatte offenbar seine Geschäftstätigkeit eingestellt. Schade eigentlich, das Gebäude sah ganz nett aus. Eine andere Unterkunft gab’s nicht. Also blieb mir nichts anderes übrig, als weiterzulaufen.
Der nächste Ort mit Hotel war Saint-Jean-Saint-Maurice. Leider auch hier das selbe Spiel. Es scheint wie verhext, die Hotels in den kleinen Orten können sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, offensichtlich nicht halten.
Bei meiner Unterkunftssuche in Saint-Jean-Saint-Maurice traf ich dann endlich mal auf eine Pilgerin. Eine deutsche sogar, Sabine heißt sie und ist, anders als ich, des Französischen mächtig. Zusammen haben wir uns als einzige Gäste bisher im hiesigen Gîte Communal breit gemacht. Ein wirklich schöner Gîte diesmal!
Nach Körperpflege und Kleidungwaschen gehen wir gleich gemeinsam zum Abendessen ins nahe gelegenene Restaurant. Ich freue mich schon sehr auf ein nettes Gespräch!
Lieber Burkard,
das La Cure sieht aber doch sehr nett aus! Und dann noch einen netten Abend wünscht Dir
Ulla
Hallo Burkard, das ist doch schön, dass Du jetzt auch mal auf andere Pilger/PilgerInnen stößt und dann auch noch namensgleich mit Deiner Herzallerliebsten. Ich könnte mir vorstellen, dass nach so langer Zeit des Alleingehens auch ein bisschen Gesellschaft gut tut. Mit den Unterkünften scheint es ja wirklich verhext zu sein. Gut, dass Du so fit bist, denn nach langem Marsch dann noch mehr als 10 km weiterzulaufen, das ist wirklich hart. Dir einen schönen Abend. Evelyn
Liebe Evelyn,
ja, nach vierzig Tagen des Alleingehens bin ich für meine aktuelle Begleiterin sehr dankbar! Die Zeit beim Gehen vergeht wie im Fluge und ihre Französischkenntnisse eröffnen uns Übernachtungsmöglichkeiten, die mir allein verborgen blieben. Einzig dass sie unbedingt Sabine heißen muss, finde ich eher störend als förderlich, aber so ist es nunmal.
Herzliche Grüße, Burkard