Attigliano — Monte Caminetto

21. Tag, 78 Kilometer, 1180 Höhenmeter

Was für ein grandioser Tag war das heute! Voller kleiner Wagnisse und großer Überraschungen! Da wir Rom trotz der nur noch verbliebenen rund hundert Kilometer heute noch nicht erreichen wollten, hatten wir überhaupt keine Eile. Bei allerschönstem Frühlingswetter sind wir nach dem Frühstück auf einer Route aufgebrochen, die von unser bisher bewährten BI-1 abwich. Wir wurden mit einem tollen Weg und wunderschönen Aussichten belohnt.

Dadurch ermutigt entschlossen wir uns nach der Tiber-Überquerung, einem Pfad an seinem Ufer zu folgen. Schließlich mussten wir ja auf diese Weise Rom erreichen, oder? Der Pfad war zwar in OpenStreetMap verzeichnet, aber sonst nicht weiter ausgeschildert. Es kam, wie es kommen musste: Der Weg wurde erst schmaler, dann immer matschiger, zudem auch noch so steil, dass wir schieben mussten, um schließlich nach zwei Kilometern auf einer Wiese neben einem mehrere Hektar großen Mohnfeld zu enden. Was für ein Anblick!

Umzukehren kam für uns nicht in Frage. Also sind wir die steile Schotterpiste zum nächstgelegenen Gehöft aufgestiegen. Das Ding war so steil, dass wir größte Mühe hatten, unser Tandem überhaupt den Berg hochzubekommen. Zudem hat sich der Lehm des Untergrunds ständig zwischen den Rädern und den Schutzblechen verkeilt und so unsere Bewegung noch weiter gebremst. Das war eine Viecherei, bis wir eine halbe Stunde später endlich den Hof und mit ihm wieder einen befahren Weg erreicht hatten!

Nach diesem Abenteuer brauchten wir dringend unser nachmittägliches Eis! Und tatsächlich hatten wir schon wieder Glück! Im nächsten Ort fand sich tatsächlich mit „Il Grottino di Faleria“ das einzige Eiscafé weit und breit. Und das Eis war richtig gut!

Unsere anschließende Unterkunftssuche war nicht sofort erfolgreich. Bei der Agricultura, die wir uns ausgeguckt hatten, meldete sich kein Mensch, sodass wir unverrichteter Dinge weiterfahren mussten. Dank diverser Apps auf unserem Händy sind wir schließlich auf „Fraterna Domus“ gestoßen. Dort nahm man uns mit offenen Armen auf und hat uns zudem bestens bewirtet.

Jetzt gehen wir satt und glücklich ins Bett und freuen uns auf den morgigen Tag, der uns entspannt nach Rom bringen wird.

3 Kommentare

  1. Hallo ihr fleißigen Radler! Nach genau drei Wochen erreicht ihr morgen euer angepeiltes Zwischenziel. Echt super! Beim Lesen des Blog bekomme ich eine Ahnung von eurer täglichen ‘challenge’. Dass ihr nach all den Widrigkeiten immer noch Lust habt euch jeden Morgen wieder erneut auf den Sattel zu schwingen, alle Achtung! Aber der Sommer ist zurück und wird euch bestimmt in den nächsten Wochen begleiten.
    Habt es gut weiterhin, Grüße an Franziskus 😉
    …. und schlaft jetzt gut!
    Ines

    • Guten Morgen liebe Ines,

      ja wir haben, von den Nonnen liebevoll umsorgt, wunderbar geschlafen. Burkard wartet jetzt das Tandem während ich in der Sonne Tagebuch schreibe und Dir antworte. Danach rollen wir dann frisch und entspannt in Rom ein und suchen uns ein nettes kleines Hotel.

      Danke für die guten Wünsche und Deine Anteilnahme!

      Sabine

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