Auch die zweite Woche musste sich der Pilger noch hauptsächlich mit seinen Befindlichkeiten beschäftigen. Eine ausgewachsene Sinnkrise, die ihn fast zur Aufgabe seines Vorhabens genötigt hätte, konnte er mit Hilfe seiner Liebsten und einigen anderen wohlmeinenden Menschen überwinden.
Jetzt nach der Krise richtet sich der Blick des Pilgers zunehmend nach Außen.
Guten Morgen, lieber Burkard,
es gefällt mir, dass Du Deine Sinnkrise überwunden hast und nun frohgemut weiterläufst, Deiner Liebsten entgegen, die Du ja in der kommenden Woche wieder in die Arme schließen darfst.
Allerdings frage ich mich schon, ob es angesichts Deines Themas und dem bewussten Pilgern wirklich sinnvoll ist, ständig erreichbar zu sein, zu reden, zu posten, zu kommentieren. Kommt man auf diese Weise sich selbst näher?
Gleichwohl bin ich gerne Voyeurin, verfolge gespannt Deine Schritte und Deine Gedanken und schaue mir gerne Deine Außenwahrnehmung vermittels der Fotos an.
Und trotzdem …
Fröhliches Weiterlaufen wünscht Dir herzlich
Ulla
Liebe Ulla,
danke für Deine Sorge um mein Seelenheil! Der Versuchung, meinen Camino zu verdaddeln, kann ich locker widerstehen. Es ist eher so: Da ich fast 24 Stunden am Tag alleine bin und im eigenen Saft schmore, tut’s mir ganz gut, von Euch ab und zu ein paar kritische Hinweise oder auch Aufmunterungen zu bekommen. Sonst werde ich am Ende noch ganz wunderlich.
Falls mir das ganze Gedöns aber zu viel werden sollte, melde ich mich einfach mal für ‘ne Zeit ab. Versprochen.
Herzliche Grüße
Burkard