Um halb acht aufgebrochen, kurz von Bert und Zen verabschiedet und bei bestem Wetter auf den Weg nach Muxia gemacht. War nicht ganz leicht zu finden; schlecht ausgeschildert und selten und dann häufig auch zweideutig markiert. Musste häufig nachfragen.
Gegen Mittag Schlüsselstelle: Überquerung des Flüsschens Lira. Zwar liegen in 30 cm Tiefe große Steinquader im Wasser, auf denen man gefahrlos den Fluss überqueren könnte, fehlten nicht an der entscheidenden Stelle zwei von ihnen. Und dort ist es dann tief. Und die Strömung ist auch nicht ohne. Ich war auf jeden Fall froh, ohne Hose und Schuhe sowie mit einem Stock bewaffnet unbeschadet das andere Ufer erreicht zu haben. Eine ältere Dame ist von der Strömung umgerissen worden und gestürzt. Sie hatte alle Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Ihr Rucksack war komplett nass und ihre Schuhe, die sie in den Händen gehalten hatte, hatte die Strömung mitgerissen.
Jetzt sitze ich gerade am äußersten nördlichen Ende von Muxia bei der „steinernen Barke“. Die Sonne scheint, und der Atlantik tobt an der Steinküste.
Nun ist meine Pilgerfahrt zu Ende. Kein Gehen mehr. Ich werde es sehr vermissen! Keine gelben Pfeile und Muscheln mehr. Ich werde mir morgen in Santiago welche als Andenken kaufen. Keine Herbergen mehr; nun ja, dafür wieder ruhiger und ungestörter Schlaf.
Morgen früh trete ich die Rückreise an. Erst per Bus nach Santiago. Übermorgen dann per Zug nach Hendaye und von dort per Nachtzug nach Paris. Wenn alles klappt, bin ich am Mittwochabend wieder in Oldenburg.
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