
Kaum scheint mal nicht den ganzen Tag die Sonne, halte ich das schon für schlechtes Wetter, so verwöhnt bin ich von den letzten Tagen. Heute war’s mal bedeckt mit ganz leichtem Nieselregen. Der Weg war eher öde. Erst dauerte es ewig, bis ich dem Lärm von Logroño entkommen war und auch dann führte mich der Weg in unmittelbarer Nähe großer Straßen, sodass das Gefühl von Ruhe und Abgeschiedenheit nicht so recht aufkommen wollte.
Die Landschaft ist nach wie vor leicht hügelig. Die Felder sind größtenteils mit Weinreben bestellt. Zwischendurch gibt’s riesige Keltereien, in denen die Trauben verarbeitet werden.
Mangels irgendeiner attraktiven Rastmöglichkeit bin ich heute die Gesamtetappe in einem Stück durchgelaufen und stand deshalb schon um Viertel nach Zwölf vor meiner Albergue Puerta de Nájera, die noch nicht geöffnet hatte. So durfte ich bis ein Uhr warten, bis ich mein Bett in einem netten Vierbettzimmer in Besitz nehmen konnte.
Ich war um halb acht offensichtlich nicht der erste Pilger in Logroño Morgendliche Straße in Logroño Endlich: Der Sonnenaufgang Am Ende des Regenbogens Man ahnt, das wird mal Rotwein Von Pilgern aufgeschichtete Steinmännchen Weinstöcke soweit das Auge reicht Solider Unterstand Gedicht für die Pilger Meine Herberge für heute Nacht Mein Bett für heute Nacht (unten rechts)
Lieber Burkard,
ist die Erde so rot, weil sie von den roten Trauben getränkt wurde? Eine grandioses rotviolett – total beeindruckend – so warm. Kann man daraus Farbe herstellen?
Auch wenn es für Dich langweilig ausschaut, hat sich die Landschaft über die vielen km doch schon sehr verändert, und ich bin überrascht über die unendliche Kulturlandschaft. Der Unterstand erinnert mich an Unterstände für Schäfer in der Haute-Provence. Die haben allerdings oben in der Mitte ein Loch, damit der Rauch des Lagerfeuers abziehen kann.
Nun noch viermal schlafen …
Eine gute Zeit weiterhin wünscht Dir herzlich
Ulla
Liebe Ulla,
für die korrekte Farbwiedergabe meines Händies würde ich nicht garantieren. Allerdings ist die Erde hier wirklich deutlich rotbraun, da steckt vermutlich ein Eisensalz hinter.
Bei dem grauen Wetter heute fand ich die vollkommen durchgestylte Kulturlandschaft schon etwas trist. Aber sie hat natürlich dennoch ihren spezifischen Reiz. Morgen bei Sonnenschein sehe ich sie auch sicher mit gnädigeren Augen.
Herzliche Grüße aus dem verhangenen Nájera!
Burkard