Pontempeyrat – Saint-Paulien (31,9km)

Pontempeyrat – Saint-Paulien

Heute habe ich mich entschieden, lieber wieder alleine zu gehen. Auch wenn ich mich nach vierzig Tagen des Alleinseins am vergangenen Mittwoch sehr darüber gefreut habe, Sabine getroffen zu haben und wir an sich auch bis Le Puy gemeinsam gehen wollten, hat es mir heute einfach gereicht. Ich habe mich von Sabine verabschiedet und gehe nun wieder meine eigenen Wege.

Der gesamte Tag und das nun wieder einsame Gehen waren wunderschön! Die Route ab Pontempeyrat führte mich ausschließlich über Feld und Wald und über weite Strecken auf der Trasse einer ehemaligen Römerstraße. Von zwei kleinen Weilern abgesehen war Saint-Paulien nach über dreißig Kilometern die erste nennenswerte Häuseransammlung. Das Wetter war trocken und sonnig bis bedeckt bei Temperaturen um die zwanzig Grad, also ideale Bedingungen zum Gehen. Unter diesen wunderbaren Umständen bin ich ohne jede Unterbrechung so richtig schön meditativ durchgelaufen. Ein Genuss!

Über irgendwelche Besonderheiten weiß ich nichts zu berichten, selbst Kirchen und Bars gab es ja unterwegs nicht. Nur Kühe…

5 Kommentare

  1. Eine weise Entscheidung, lieber Burkard.
    Sicher wirst Du noch viele neue Bekanntschaften auf Deinem weiten Weg machen, die Dich ein Stück begleiten und Deine Gedanken bereichern.
    Alles Gute weiterhin wünscht Dir
    Ulla

      • Lieber Burkard,
        es gehört eben beides zum Leben, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.
        Es scheinen mir schon sehr intensive Tage gewesen zu sein, so dass es nun um so befreiender zu sein scheint. Und Pilgern hat ja auch etwas mit Meditation, Abstand, Alleinsein zu tun.
        Und je älter ich werde, desto mehr genieße ich mal eine Stunde mit einem Buch ohne Kommunikation mit irgendjemanden, besonders nach einem stressigen Tag im Büro.
        Ich bin gespannt, wie es Dir weiter ergeht.
        Gute Nacht!
        Ulla

        • Liebe Ulla,

          ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Du Dir nach einem anstrengenden Tag eine oder zwei Stündchen des Alleinsein wünschst. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob Du Dir auch nur im Entferntesten vorstellen kannst, was es bedeutet, über Wochen mit niemandem zu sprechen. Da kommt – zumindest bei mir – schon mal der Wunsch hoch, das Alleinsein möge ein Ende haben.

          Heute nach langen vier Tagen Gesellschaft war’s dann genug und ich habe mich wieder nach Einsamkeit gesehnt. Das ist eben das Schöne beim Pilgern, dass man sich das aussuchen kann, wenn man nicht gerade, wie ich bislang, wenig frequentierte Strecken geht.

          Gute Nacht und herzliche Grüße
          Burkard

Antworten